Anwartschaftsversicherung Private Krankenversicherung
Die Anwartschaftsversicherung ermöglicht Versicherungsnehmern, sich bestimmte Rechte im Voraus zu sichern oder den Vertrag für eine gewisse Zeit ruhen zu lassen. Sie wird daher auch oft als Ruhendversicherung bezeichnet.
Mit Abschluss einer solchen Anwartschaft wird gewährleistet, dass der Versicherungsvertrag nach der Ruhendstellung zu den vertraglich vereinbarten Konditionen fortgesetzt oder aufgenommen wird. Hier wird eine Anwartschaft auf die private Krankenversicherung erlangt.
Zu vergleichsweise niedrigen Kosten kann später eine Private Krankenversicherung zu günstigeren Beiträgen aktiviert werden. Im Vergleich zu einem Neuabschluss in späterem Alter bleiben die Beiträge niedrig. Die Beiträge in der privaten Krankenversicherung steigen mit dem Alter des Versicherten.
Mit Abschluss einer Anwartschaftsversicherung sichern sich Versicherungsnehmer die vorhandenen Tarifvorteile, auch wenn die Versicherung nicht aktiv weitergeführt wird. Zudem wird der Vertrag später ohne erneute Gesundheitsprüfung und zum vormaligen Eintrittsalter berechnet.
Würde die Versicherung hingegen gekündigt und neu abgeschlossen, wären oft höhere Beiträge durch ein höheres Lebensalter und eventuelle Vorerkrankungen zu zahlen. Die Versicherung verzichtet somit auf eine erneute Risikoprüfung, was für Versicherungsnehmer durchaus von Vorteil sein kann.
Wann ist Anwartschaft auf Private Krankenversicherung sinnvoll?
Eine solche Versicherung kann daher zum Beispiel sinnvoll sein, wenn Frauen während der Elternzeit ein geringeres Einkommen erzielen und unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze fallen. Wenn gewährleistet ist, dass sich die Einkommenssituation nach der Elternzeit wieder positiv verändert, sollte eine Anwartschaftsversicherung abgeschlossen werden.
Gleiches gilt, wenn Studenten, die die private Krankenversicherung während des Studiums genutzt haben, nach Einstieg ins Berufsleben kurzzeitig ein Einkommen unterhalb der Versicherungspflichtgrenze erzielen, aber davon ausgehen können, dass sich diese Situation bald ändert. Auch für diesen Fall wäre eine Anwartschaftsversicherung sinnvoll.
Anwartschaft sichert günstige Prämien fürspäter
Natürlich ist eine Anwartschaftsversicherung nicht kostenlos. Versicherungsnehmer müssen vielmehr einen Beitrag für ihre Anwartschaft übernehmen. Dessen Höhe orientiert sich daran, ob sich Versicherungsnehmer für die kleine Anwartschaft oder aber die große Anwartschaft entschieden haben.
Kleine Anwartschaft
Bei der kleinen Anwartschaft sichern sich Versicherungsnehmer, nach dem Ende der Ruhendstellung in ihren ehemaligen Tarif wieder aufgenommen zu werden, ohne erneute Gesundheitsfragen beantworten zu müssen. Hierfür wird eine geringe Anwartschaftsprämie entrichtet, mit der die Verwaltungskosten gedeckt werden können.
Große Anwartschaft
Alternativ hierzu bieten viele Versicherungsunternehmen auch die große Anwartschaft an. Zusätzlich zur Sicherung der Tarifansprüche werden hier auch Altersrückstellungen gebildet, durch die der Versicherungsbeitrag dann im Alter reduziert und stabil gehalten werden kann.
Gerade für Versicherungsnehmer, die nur kurzzeitig aussteigen, ist die große Anwartschaft daher günstiger, da so eine komplette Weiterversicherung inklusive der Bildung von Altersrückstellungen erreicht werden kann.
Kein Leistungsanspruch während der Anwartschaft
Obwohl Versicherungsnehmer bei der Anwartschaftsversicherung einen monatlichen Beitrag entrichten, können sie in dieser Zeit keine Leistungen ihrer Versicherung in Anspruch nehmen. Schließlich sichert der Beitrag lediglich die Kosten der Verwaltung sowie ggf. der Altersrückstellungen.
Risikokosten für Krankenbehandlungen oder Medikamente werden nicht geleistet. Versicherte müssen daher gewährleisten, dass diese Kosten in der Zeit der Anwartschaft anderweitig finanziert werden, beispielsweise durch eine kurzzeitige Versicherung in der gesetzlichen Krankenkasse.